Vor allem in den letzten Wochen und Monaten, nachdem sich der Aufruhr und der erste Hype der schnellen „Corona-Digitalisierung“ gelegt hat, stellte sich für viele Ausbilderinnen und Ausbilder heraus: Auch bei der „Ausbildung online“ stoßen wir schnell auf die „alten Bekannten“ wie mangelnde Konzentration, Teilnahme und Mitarbeit. Und eine neue Sache wurde klar, nämlich, dass die Digitalisierung manchmal ziemlich anstrengend und überfordernd sein kann.
Viele Personalverantwortliche in produzierenden Unternehmen fragen sich: Wie sieht die Fabrik von morgen aus? Was müssen und was können Unternehmen und berufsbildende Schulen tun, um jetzige Mitarbeiter und zukünftige Mitarbeiter und Auszubildende auf neue Arbeitsszenarien in der Industrie vorzubereiten? Wie können Ausbildungsformate entsprechend der Herausforderungen von Industrie 4.0 gestaltet werden? Spannende und aktuelle Fragen: Grund genug, um das Thema Smart Factory im Kontext von Aus- und Weiterbildung in diesem Artikel einmal näher zu beleuchten.
Bei dem Thema „Digitalisierung des Lernens“ assoziieren viele dies vermutlich mit Lernvideos auf Plattformen, Apps zum Selbstlernen oder virtuelle Brillen zur Erweiterung der Realität. All das ist nicht erst seit den letzten Monaten „trendy“, doch oft kommt dabei völlig zu Recht die Frage auf, welchen didaktischen Mehrwert digitale Bildung mit neuen Medien bietet. Zahlen diese neuen, virtuellen Methoden wirklich auf die eigentlichen Ziele der Lerner/-innen ein? Oder ist es vielleicht alles nur „alter Wein aus neuen Schläuchen“?
Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere kommende Reihe „Vertrieb in der Bankausbildung ist nicht alles, aber ohne Vertrieb ist alles nichts“ Herrn Dominic Michels, Mitglied des Prüfungsausschusses der IHK Mittlerer Niederrhein und Experte für Vertrieb und Weiterbildung, gewinnen konnten. Herr Michels ist als geschäftsführender Gesellschafter der Produktivo GmbH, die sich auf die Entwicklung von Weiterbildungsvideos spezialisiert hat, als Dozent für Vertrieb und Digitalisierung und als Banker tätig. Herr Michels verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Auszubildenden und der Führung von Mitarbeitenden im gehobenen Privatkundengeschäft.
Lernen durch Lehren - ist dieses Konzept sinnvoll einsetzbar in der betrieblichen Ausbildung oder im Unterricht an Beruflichen Schulen? Wie kann dieser Ansatz mit digitalen Medien verknüpft werden?
Schlüsselkompetenzen – kaum ein Wort wird wohl häufiger in Zusammenhang mit der Ausbildung 4.0 gebracht als dieses. In vielen Debatten darüber, welche Kenntnisse und Fähigkeiten die Auszubildenden denn in Zukunft überhaupt noch erwerben müssen, werden viele Aspekte genannt: Digitale Kompetenz, Soft Skills, Teamfähigkeit, Kreativität, Emotionale Intelligenz – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Doch gibt es vielleicht die eine Kompetenz, die als die Schlüsselkompetenz schlechthin bezeichnet werden könnte? Die eine, die es den Menschen erleichtert, sich bestimmte Fähigkeiten und Wissen in der Ausbildung anzueignen?
Laut BBiG – Berufsbildungsgesetz – ist das Ziel der dualen Berufsausbildung das „Erlangen der beruflichen Handlungsfähigkeit“, berufsbezogener Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, also die Kombination aus Wissen, Können und die Bereitschaft, beides anzuwenden.
Das Phänomen ist weithin bekannt: das sogenannte „Bulimie-Lernen“ ist heute bei jungen Menschen mehr oder weniger „üblich“. Da wird kurz vor den Prüfungen alles im Eiltempo wiederholt, aber auch nur das, von dem man annimmt, es käme in der Prüfung dran. Das Gehirn kann dieses Wissen aber nicht im Langzeitgedächtnis speichern und so ist der ganze Lernstoff schnell vergessen.
Bieten Sie Ihren Auszubildenden Sicherheit und die bestmöglichen Rahmenbedingungen in der aktuell herausfordernden Situation für Lernende und Auszubildende!
In der (digitalisierten) Arbeitswelt sehen wir uns stets neuen Herausforderungen ausgesetzt: Es kommt zu Veränderungen wie wir arbeiten und was wir arbeiten – und wie wir uns für diese neue Arbeit aus- und weiterbilden.