Der Lernvorgang an sich ist ein komplexes Unterfangen. Da braucht es zur Erreichung von Zielen die Kontrolle des eigenen Lernens und gezielte Lernstrategien.

Lernschritte müssen geplant, überwacht und reguliert, also das „Wo stehe ich in meinem Lernvorgang“ eingeschätzt, werden. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Metakognition wichtig, denn damit ist alles gemeint, was ein Lerner über seine eigene Lern- und Leistungsfähigkeit und über seine genutzten Lernstrategien weiß. Zu den bekannten Techniken zählen das Setzen von Lernzielen, das Trennen von relevantem und irrelevantem Lernstoff oder schlichtweg das Bewerten des eigenen Lernverhaltens. Somit stehen sowohl Auszubildende als auch ihre Ausbilder, während und nach dem Lernen (z.B. für eine Prüfung) vor verschiedenen Fragstellungen: Wie kann der Lernstoff gefiltert werden? Wie kann das eigene Lernen geplant werden?  Wie können die Lernziele erreicht werden? Wie ist der Lernverlauf einzuschätzen?

Bei der genauen Betrachtung dieser Fragestellungen kann in die Planung, die Überwachung und Regulierung des Lernerfolgs unterschieden werden. Im Folgenden bringen wir Ihnen näher, wie Sie durch die Verwendung von Lernstrategien, insbesondere metakognitive Strategien, Ihren Lernerfolg überwachen und sicherstellen können.
 

Planungsstrategien unterstützen Lernschritte selbst zu planen

Planungsstrategien zielen nicht unmittelbar auf die direkte Aneignung von Wissen, sondern vor allem auf die Vorbereitung des Lernprozesses ab – eine Eigenschaft, die kognitive Lernstrategien auszeichnet. Dazu gehört, sich individuelle Lernziele zu setzen sowie angemessene Ober- und Zwischenziele zu definieren. Angemessen bedeutet, die Ziele sollten nicht zu schwer und nicht zu einfach sein in den verschiedenen Lernphasen. Auszubildende planen diese Lernphasen, indem sie sich zum Beispiel überlegen, in welcher Reihenfolge sie den Lerninhalt durcharbeiten sollten. Wichtig ist, dass sie sich bewusst machen, wie weit sie in einer bestimmten Zeit mit der Durcharbeitung des Stoffs kommen möchten. Dazu ist es hilfreich, den Lerninhalt auszusortieren, also relevante Inhalte von Irrelevanten zu trennen. Ganz typisch ist, sich Teile des Lerninhaltes aufzuteilen in „Muss gelernt werden/muss nicht gelernt werden“, gerne auch mit Unterstützung durch den Ausbilder.  
 

Überwachungs- und Lernstrategien dienen dem Lernerfolg

Hinter den Überwachungsstrategien verbirgt sich die Beobachtung und Kontrolle des eigentlichen Lernvorgangs. Eine Art Selbstüberwachung beim Lernen. Es erfolgt ein Vergleich des Lernenden zwischen den gesteckten Lernzielen und dem bisher erreichten Lernfortschritt. Die Überwachungsaktivitäten durch den Lernenden beinhalten z.B. die gezielte Lenkung der Aufmerksamkeit auf den Lerninhalt. Als Technik eignet sich hier beispielsweise anderen Personen den Lernstoff zu erklären sowie das Überprüfen des Verständnisses des Lerninhaltes, indem der Lernende sich selbst Fragen zum Inhalt ausdenkt und versucht, diese zu beantworten.
 

Regulierungsstrategien helfen den Lernverlauf einzuschätzen

Bei den Regulierungsstrategien erfolgt eine Bewertung des aktuellen Lernverhaltens. Die Regulierung des Lernverhaltens ist die Reaktion auf die Selbstüberwachung. Treten Probleme beim Lernen auf oder ist durch das aktuelle Lernverhalten das Lernziel offensichtlich noch nicht zu erreichen, wird das Lernen angepasst, also reguliert. Typisch dafür ist die Wiederholung von Lerninhalten bei Stoff aus unklaren Gebieten. Beispielsweise können schwierige Textstellen des Lerninhaltes wiederholt gelesen oder Inhalte nochmals langsamer durchgearbeitet werden, damit sie von Lernenden besser verstanden werden.
 

Selbstüberwachung in der Ausbildung – ganz besonders beim Lernen

Die hier beschriebenen Lernstrategien gehören zu den sogenannten metakognitiven Lernstrategien und zielen nicht direkt auf den Lernprozess, sondern die Überwachung des eigentlichen Lernfortschritts ab. Überwachung beim Lernen klingt natürlich zunächst erschreckend und vielleicht sogar anstrengend. Nichtsdestotrotz ist es für jeden Auszubildenden essentiell, seine Lernfähigkeit zu kennen und einen Überblick über sein eigenes Lernverhalten zu behalten, um den Lernstoff sinnvoll und kontrolliert zu bearbeiten. Ausbilder können hier unterstützen, indem sie diese metakognitiven Vorgänge bewusst machen und sie begleiten.
Metakognitive Strategien werden übrigens auch als Selbstregulations- oder Selbstkontrollstrategien bezeichnet, denn sie helfen den Einsatz kognitiver Strategien situations- und aufgabenspezifisch zu planen, zu kontrollieren und zu regulieren. Durch die Verwendung von metakognitiven Strategien beim Lernen profitieren Lernende in vielen organisatorischen Bereichen. Mehr zu den kognitiven Lernstrategien, die dem Einprägen von Informationen helfen, lesen Sie hier.

GEORG zielt bereits darauf ab, den relevanten Lernstoff zu vermitteln, sodass das Aussortieren des irrelevanten Lernstoffs bereits leichter fällt. Ebenso wird durch die didaktische Aufbereitung der Lerninhalte auf GEORG die Planung, die Überwachung und die Bewertung des Lernerfolgs für den Auszubildenden und den Ausbilder erleichtert. Somit wird sich mit der Hilfe von GEORG leichter relevantes Wissen angeeignet und auch bei größeren Mengen an Inhalt durch die Anwendung metakognitiver Lernstrategien verstanden und eingeprägt. Wie dies aussieht, finden Sie im Infopaket von GEORG, die digitale Berufliche Bildung von Westermann. Jetzt kostenfrei bestellen auf: georg.westermann.de

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Quellen:
Hasselhorn, Marcus (1992): Metakognition und Lernen In: Nold, Günter (Hrsg.), Lernbedingungen und Lernstrategien: welche Rolle spielen kognitive Verstehensstrukturen? Tübingen:Narr, S. 35-63. Abgerufen am 13.08.2019.
Mandl, H. & Friedrich, H. F. (Hrsg.) (2006). Handbuch Lernstrategien. Göttingen: Hogrefe Verlag.
 

Verfasst von der Fachexpertin Sandra Niedermeier

Dr. Sandra Niedermeier ist als Trainerin und Beraterin für Unternehmen rund um das Thema digitales Lernen tätig. Als Dozentin leitet sie verschiedene virtuelle Kurse, hält Workshops im Rahmen der Hochschuldidaktik zum Schwerpunkt digitalen Medien in der Lehre. Sie promovierte am Lehrstuhl für empirische Pädagogik und pädagogische Psychologie an der LMU München und ist neben ihrer Trainer- und Beratertätigkeit aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Kempten am Institut für digitale Lehrformen tätig.
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