In fast allen Branchen verändert sich die Arbeit in den letzten Jahren immer schneller.

 

Besonders deutlich ist das im gewerblich-technischen Bereich, insbesondere in der Industrie: Neue Produktionsmethoden und „smarte“ Fabriken beginnen, neue Möglichkeiten zu eröffnen. Wo früher die Steuerungstechnik einer Produktionsanlage darüber bestimmte, was mit den Werkstücken geschah, teilt in smarten Fabriken das einzelne Werkstück über einen Chip der Steuerungstechnik mit, wie mit ihm verfahren werden soll. Das ermöglicht zum Beispiel die automatisierte Fertigung individueller Endprodukte. Aber auch in anderen Branchen wird zunehmend zum Beispiel mit digitalen Medien oder Anwendungen gearbeitet.
Im Baugewerbe zum Beispiel verbreitet sich derzeit das BIM-Konzept (BIM steht für Building Information Modeling), das die Planung, Ausführung und den Betrieb von Bauwerken vereinfachen und unterstützen soll. Dabei wird mit Hilfe von Software ein 3D-Modell des geplanten Bauwerks erstellt und von Anfang an mit Daten zu Flächen, Ausstattung oder Installationen gefüttert, auf die dann alle Akteure – vom Architekten bis zum Handwerker – Zugriff haben.

Sowohl diese technischen Veränderungen, aber auch die zunehmende Heterogenität der Auszubildenden fordern von den Ausbildern neue Kompetenzen und ein neues Rollenverständnis. Ausbilder sind heute nicht mehr allwissende Lehrer, sondern Lernbegleiter, die ihre Azubis dabei unterstützen, sich Kompetenzen möglichst selbstständig anzueignen. Wichtig ist dabei vor allem die Kommunikation auf Augenhöhe, bei der der Ausbilder zwar immer noch derjenige ist, der einen Wissensvorsprung hat, dem Azubi aber gleichzeitig Raum gibt, seinen Lernweg selbst zu gestalten. Arbeitsforscher betonen dabei immer wieder die Wichtigkeit von handlungsorientierten Lernprozessen, bei denen im Vordergrund steht, dass der Lerner am Ende kompetent im Betrieb handeln kann. Erreicht werden kann das in der Praxis zum Beispiel mit dem Einsatz von Lernprojekten, Selbstlernaufträgen oder dem Lernen am konkreten Kundenauftrag.

Auf der Ausbilderplattform foraus.de des Bundesinstitutes für Berufliche Bildung (BIBB) finden sich ausführliche Informationen zur veränderten Rolle des Ausbildungspersonals in der Praxis und Anregungen, wie diese umgesetzt werden können.


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