Als Blended Learning oder integriertes Lernen werden Lernformen bezeichnet, die klassisches Lernen in Präsenzveranstaltungen – also im Klassenzimmer, dem Büro oder der Werkstatt – mit Lernen am Computer, dem sogenannten E-Learning, verbinden.

 

Blended Learning - Definition

Beim Blended Learning können Online-Kurse zum Selbstlernen, gruppenbasiertes Online-Lernen – zum Beispiel über Videochats – und digitale Lernmedien wie Simulationen oder Lernvideos zum Einsatz kommen. Das Konzept vom Blended Learning sieht vor, dass Lernende in ihrem Lernprozess nicht nur während der Präsenzphasen begleitet, sondern auch in den E-Learning-Phasen von ihrem Ausbilder betreut werden. Dies kann via Chat, E-Mail oder anderer Kommunikationskanäle erfolgen. 
 

Ausbildung zum Blended Learning Trainer 

Bestenfalls hat der Ausbilder zuvor eine Ausbildung zum Blended Learning Trainer absolviert. Denn der Trainer muss die Teilnehmer in jedem Modul begleiten, die Kommunikation aufrechterhalten und das Blended Learning koordinieren. Für die Weiterbildung oder Ausbildung zum Blended Learning Trainer gibt es ein vielfältiges Angebot, welches sich von entsprechenden Seminaren, über Workshops bis hin zu Trainings erstreckt. 
 

Blended Learning in der betrieblichen Ausbildung

Blended Learning bietet Ausbildern, Unternehmen und auch Auszubildenden zahlreiche Vorteile. Denn dank des Lernkonzeptes vom Blended Learning, wird die Weiterbildung sowohl zeitlich als auch räumlich flexibler und somit für viele besser zugänglich. 


Zudem kann eine Ausbildung mithilfe vom Blended Learning individueller gestaltet werden. Die E-Learning-Phase kann optimal an den Wissensstand der jeweiligen Auszubildenden angepasst werden. Dadurch werden Auszubildende bestmöglich gefördert und können so schnellere Lernfortschritte erzielen. 
 

Blended Learning an der Technischen Universität Dortmund

Mittlerweile gibt es zahlreiche Praxisbeispiele die zeigen, dass Blended Learning erfolgreich in der Ausbildung eingesetzt werden kann. Die Technische Universität Dortmund verwendet zum Beispiel in einer eigens entwickelten Lernplattform für die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner (ehemals technische Zeichner) Online-Seminare, mit denen die Auszubildenden in allen Lernfeldern des Berufes ihr Wissen erweitern und testen können. Solche Seminare können alle Module eines Ausbildungsberufes abdecken – von Steuerungstechnik bis zu Fertigungsverfahren. Im Dortmunder Beispiel sind sie in kurze inhaltliche Lerneinheiten mit Texten, Abbildungen und Videos gegliedert, die jeweils von einem Quiz abgeschlossen werden, mit dem die Teilnehmer ihr Verständnis des gelernten überprüfen können. Vor allem bei den Grundlagen für das technische Zeichnen helfen Lernvideos, die zum Beispiel demonstrieren, wie man eine Parabel anhand zweier Tangenten konstruiert oder Werkstücke bemaßt.
 

Positive Reaktionen

Die Verantwortlichen der TU Dortmund haben auch die Auszubildenden und Ausbilder zu der Nutzung der Blended Learning Anwendungen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass solche Instrumente großes Potenzial haben. 70 Prozent der Azubis, die zu ihrer Nutzung befragt wurden, fanden die Inhalte hochwertig, 69 Prozent fanden, dass ihnen die mediale Aufarbeitung der Online-Kurse dabei hilft, die Inhalte besser zu verstehen. Sogar 75 Prozent gaben an, dass die zeit- und ortsunabhängige Nutzung der Online-Kurse für sie ein Vorteil sei. Das bestätigt sich auch in den Angaben zur Nutzung, denn 34 Prozent der Azubis nutzen die Plattform überwiegend zu Hause, und immerhin 9 Prozent sogar unterwegs.

Beim Ausbildungspersonal ergab sich ein ähnliches Bild: 80 Prozent finden die Inhalte hochwertig, 91 Prozent gaben an, die Plattform entweder in den Unterricht einzubinden oder selbst zur Vorbereitung oder Informationsbeschaffung zu nutzen. 47 Prozent gaben an, durch Blended Learning Zeit in der Unterrichtsvorbereitung zu sparen, 53 Prozent sind der Meinung, dass ihre Azubis sich so besser auf den Unterricht vorbereiten können.


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